Kurz- und Langzeittherapien für Erwachsene
Derzeit gibt es vier sogenannte „Richtlinien-Verfahren“ in der Psychotherapie: Die Analytische Psychotherapie, die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, die Verhaltenstherapie und die systemische Therapie.
Richtlinien-Verfahren sind wissenschaftlich anerkannt, in ihrer Qualität geprüft und medizinisch notwendig. Daher übernehmen Krankenkassen hierfür auch Behandlungskosten.
Behandlungsspektrum
Beide Therapieverfahren zählen zu den "psychodynamischen" Behandlungsansätzen. Diese zielen nicht primär auf eine Arbeit am offenen Verhalten, sondern auf einen Einbezug der unbewussten Anteile der menschlichen Seele, die - ohne dass es dem Patienten eben wirklich bewusst wäre - sein Denken, Fühlen und Verhalten beeinflussen.
Psychodynamische Theorien basieren auf der Annahme, dass die symptomatischen Störungen, die die Patienten an der Oberfläche erleben, das Resultat spezifischer Verarbeitungsweisen einzelner Konflikte auf verschiedenen psychischen Funktionsniveaus sind, indem entweder die Verarbeitung so starre und dysfunktionale Züge gewinnt, dass sie selbst symptomwertig wird (Leiden unter sich selbst), oder indem die Verarbeitung angesichts bestimmter auslösender Situationen
zusammenbricht. Störungen sind somit Ausdruck und Bestandteil einer
tiefergehenden Erkrankungsdynamik.
Psychodynamische Therapien setzen somit nicht per se bei der offenen Symptomatik an, sondern bei der psychodynamisch vorliegenden Grundstörung, als deren symptomatischer Ausdruck die Beschwerden verstanden werden.
Letztlich muss natürlich auf zwei Ebenen gearbeitet werden: Einerseits am konkreten Symptom (z.B. wie gehe ich mit der nächsten Panikattacke um?) und andererseits an den zugrundeliegenden Ursachen (z.B. wieso habe ich Panikattacken und was muss sich in mir psychisch verändern, damit sie letztlich schwinden?)